Hund um gsund - rund uma dum gsund für`n Hund

rund uma dum gsund fürn Hund

 

Balu bloggt - heute über den Gundermann


Hallo Freunde,


heute fall ich gleich mal mit einem Gedicht von Franziska Polsterer ins Haus. Dieses beschreibt das heutige Thema nämlich am allerbesten.


Oh Gundelrebe, oh Gundermann! Wo fange ich nur am besten an?
Ach ja: Danke sagen ist immer gut...

Oh Gundelrebe am Boden rank
Dir gebührt heute all mein Dank

Schon die Germanen priesen dich fein
Willst immer uns Menschen nahe sein

Gehörst zur Familie von Minze, Melisse und Thymian
Das merkt man am ätherischen Öl dir an

Du grünst sogar schon unter dem Schnee
Enthältst Gerbstoffe, Bitterstoffe und Vitamin C

Im Frühjahr bist als eine der Ersten du dran
Regst, wenn wir dich essen, den Stoffwechsel an

Als Heilpflanze hilfst du bei vielerlei Leiden
Dein Name „Gund“ gibt schon Hinweis: du kannst Eiter vertreiben
Du kannst schleimlösend, reinigend und entzündungshemmend sein
Auch bei Wunden und Hautproblemen setzt man dich ein

Die Maler konnten früher den Tee von dir nützen
um sich vor dem Blei aus ihren Farben zu schützen

In der Kräuterküche bist du ein beliebtes Würzkräutlein
Setzt man dich auf Gemüse, in Suppen und Aufstrichen ein

Bist eine Schwester der Minzen, gar keine Frage!
Ich tauch dich am liebsten in Schokolade

Manch magische Wirkung sollst du haben sogar
Sollst hellsichtig machen, trägt man dein Kränzchen im Haar

Aus all diese Gründen und einigen mehr
Mag ich dich Gundelrebe so sehr!


So Freunde, jetzt wisst ihr um was es bei unserem heutigen Thema geht. Um den lieben Günther. Ähh Gunder. Also halt den Gundermann. Bevor wir anfangen, muss ich noch kurz dazu sagen, dass dieses Thema heute für eure Zweibeiner gedacht ist. Natürlich kann man, unterstützend uns Vierbeinern zur äußerlichen Anwendung, auch etwas geben, aber wie immer nur in Rücksprache mit eurem Tierheilpraktiker oder Tierarzt des Vertrauens. Und nun starten wir mit einem kleinen Balupedia.

Der Gundermann oder auch die Gundelrebe (Glechoma hederacea) fühlt sich besonders wohl am Boden und besonders auf feuchtem Grund. Am liebsten kriecht es entlang von Hecken und Zäunen und bildet, als eines der ersten  Frühjahrskräuter, mitunter dichte Polster. Man nannte mancherorts den Gundermann früher auch "Herr des Eiters". Zurückzuführen ist das auf das althochdeutsche Wort "Gund" also Eiter. Ebenfalls ist diese Heilpflanze bei vielen
Zweibeinern ein fester Bestandteil der Gründonnerstagssuppe. Der lateinische Name „Glechoma“, ist eine Anlehnung an das griechische Wort „Glechon“ und bedeutet "Poleiminze" da sie ähnliche Duftstoffe besitzt wie die alte Minze. Das zweite lateinische Wort oder der botanische Artenname „Hederacea“ bedeutet efeuartig oder efeublättrig. 

Aber weil ein Name nicht reicht, wird der Gundermann oder die Gundelrebe auch noch Blauhuder, Buldermann, Donnerrebe, Erdefeu, Gundrebli, Guck durch den Zaun, Gundelrieme, Gundelreif, Gutermann, Heilrauf, Huder, Udram, Zickelskraut genannt.

Quelle: Eigenentum

Zuhause ist der Günther in Europa und Asien und wächst am liebsten auf Wiesen, freien Flächen, in Gärten und Wäldern. Er schmeckt schwach würzig mit einem etwas bitteren, minzartigen und zusammenziehenden Geschmack. Sie ist eine mehrjährige meist etwas flaumhaarige Pflanze der Familie der Lippenblüter (Lamiaceae) mit viereckigem, haarigen und zu meist kriechenden Stängeln. Die Blütenstänge können bis zu 30 cm hoch werden. Die Blätter sind
kreuzgegenständig angeordnet und grobkerbig gesägt. Während die unteren Blätter in ihrer Form nierenförmig und langstielig sind, wachsen die oberen herzförmig und kurzstielig. Sowohl Blattoberseite als auch Blattunterseite sind in
der Farbe dunkelgrün bis rötlich gefärbt. Die Blütenfarbe des Lippenblütlers ist hellviolett mit dunkleren Flecken auf der Unterlippe. Die Blüten stehen innerhalb der Blattachseln in Scheinquirlen und zeigen sich ab Ende März bis in den Juni
hinein.

Er gilt als warmes erdverbundenes Kraut, das mit seiner Wärmekraft die Winterstarre beendet und Gelassenheit, Geduld, und innere Ruhe vermittelt. Zudem sagt man auch, dass er bewusst oder unbewusste Prozesse im Körper lösen kann. Ganz schön viel für so wenig Kraut. Kein Wunder das Frauchen, ihre Kräuter jetzt mit einem Zaun umrandet hat. Aber es geht noch weiter.

Der Gundermann enthält Flavonoide, Triterpenoide, ätherisches Öl, Vitamin C, Saponine, Mineralstoffe und organische Säuren. Hildegard von Bingen, übrigens ist das Frauchens Lieblings Hildegard, beschäftigte sich ebenfalls intensiv mit dem Günther und widmete ihm sogar ein längeres Kapitel. Sie gibt Indikationen an, die sogar heute noch gültig sind, zur
Behandlung von Heiserkeit oder Schmerzen in der Brust und Lunge. Ebenfalls verwendete Hildegard von Bingen den Gundermann zur Behandlung von Tinnitus. In der modernen Medizin wird der Gundermann hauptsächlich zur inneren
Anwendung benutz. Die im Günther enthaltenen Heilstoffe wie Flavonoide und Triterpenoide wirken entzündungs-hemmend, magen- und leberprotektiv, oxidationshemmend, schmerzstillend, blutduck- und blutzuckersenkend, harntreibend und krebshemmend. Des weiter hilft das Heilkraut bei innerer Anwendung für:


  • eitrige Prozesse in der Lunge
  • Verschleimung in den oberen und unteren Atemwegen
  • Reizblase

 

Auch als Frühjahrskur zur Anregung des Gesamtstoffwechsels und zur Ausleitung von Stoffwechselprodukten wird der Gundermann gern angewendet. Er neutralisiert und entgiftet bei Schwermetallbelastung wie z.B. Blei oder Quecksilber. Zur Äußeren Anwendung kommt er bei Hauterkrankungen, Wundbehandlungen und rheumatischen Behandlungen  zum Einsatz. Ein Vollbad mit Günther kann euren Zweibeinern also bei Ischias Beschwerden, Gicht und Blasen oder Nierengrieß,  durch seinen harntreibenden Wirkung, super helfen.

Aus den frischen oberirdischen, zur Blütezeit geernteten Teilen, kann eine homöopathische Essenz hergestellt werden die zur Behandlung von Hämorrhoiden, bei Verdichtung der Gewebe bei Lungenkranken und
Durchfallerkrankungen verwendet werden kann. Richard Willfort gibt als Indikation ebenfalls an, Milz- und Leberleiden, Drüsenerkrankungen, Blutarmut oder Schnupfen und Kopfschmerzen über den Augen, kann durch die Anwendung einer verdünnten Essenz über die Nase eingezogen werden. Aber nicht nur als Heilmittel ist Günther top. Auch im Essen macht er sich super lecker. So kommt es, wie oben bereits erwähnt, dass man den Gundermann auch gerne in der Gründonnerstagssuppe findet.

Die Zeit der Tag-und-Nacht-Gleiche um den 21. März steht für das Jahreskreisfest der germanischen Frühjahrsgöttin Ostara. Danach sind die Tage wieder länger als die Nächte. Es ist die Zeit der ersten Aussaat, das Neue schafft sich seinen Raum und beginnt zu wachsen. Nach der langen Zeit der Einkehr beginnt jetzt wieder die Zeit der Außenorientierung.

Jetzt beginnt die Zeit der verjüngenden, grünen Frühlingskräuter, die schon von unseren Vorfahren als Kultspeise gegessen wurden. Die Gründonnerstags-Suppe wird seit dem 13. Jahrhundert in den katholischen Regionen am Gründonnerstag zubereitet. Drei mal drei Pflanzen kommen traditionell in die Suppe. Diese Formel
stammt noch von den Kelten. Drei war eine magische und heilige Zahl - bei den
Christen ist es die Zahl der Heiligen Dreifaltigkeit.

Die zu diesem Zeitpunkt frisch ausgetriebenen Kräuter entschlacken und vitalisieren den Körper. Traditionell werden neun frische Kräuter für die Suppe gesammelt, die je nach Region variieren können. Außer Gundermann kommt
beispielsweise Vogelmiere, Scharbockskraut*, Gänseblümchen, Giersch, Schafgarbe, Brennnessel, Löwenzahn oder Spitzwegerich in die Suppe. Aber auch Brunnenkresse, Bärlauch, Kerbel, Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel, Wegwarte, Thymian und Salbei werden gerne verwendet. Als Faustregel gilt: Eine Handvoll pro Kraut  ernten. Sehr intensiv schmeckende Kräuter, wie der Liebstöckel, Thymian und Salbei maßvoll dosieren.

Als sättigende Mahlzeit kann als Grundrezept eine Kartoffelsuppe dienen: Mehlige Kartoffeln werden gekocht, geschält und zu "Schnee" gepresst oder in kleine Würfel geschnitten. Eine mittelgroße Zwiebel in etwas Butter anschwitzen. Die
geernteten Kräuter feinhacken und mit Gemüse- oder Fleischbrühe aufgießen. Mit Salz, Pfeffer, Muskat und einem Schuss Sahne oder Schmand abschmecken. Die Suppe mit einem Mixer pürieren oder dem Schneebesen aufschlagen und evtl. mit frischen Blüten des Gänseblümchens oder des Gundermanns garnieren. Bei strengen Frühjahrskuren oder als Fastenspeise den Anteil der mehligen Kartoffeln reduzieren und Sahne oder Schmand ganz weglassen.

Quelle: Eigentum

Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht noch zwei Rezepte für euch hätte.

Bitte beachtet dabei, dass Gundermann bei uns nur zur äußerlichen Anwendung verwendet werden soll. Bevor ihr euch unsicher seid oder werdet, nehmt doch bitte mit dem Tierheilpraktiker eures Vertrauens kontakt auf oder kontaktiert direkt euren Tierarzt des Vertrauens. Somit
seid ihr immer auf der sicheren Seite.

Bevor es zur Zubereitung geht, vorher noch ein kleiner Sammeltipp von Frauchen:
Gesammelt werden die oberirdischen Teile des blühenden Gundermanns. Blätter und Blüten einzeln abzupfen und Rasch in dünne Lagen bei Zimmertemperatur auf einem Rost trocknen.

Die Folgenden Rezepte sind für eure Zweibeiner gedacht:


Aufguss für innere und äußere Anwendung für eure Zweibeiner

Ein bis zwei gehäufte Teelöffel zerkleinertes und geschnittenes Gundelrebenkraut (Glechoma hederae herba) mit 260 ml siedendem Wasser übergießen und fünf Minuten ziehen lassen, abseihen. Ein bis zwei Tassen täglich. Dieser Aufguss kann auch zur Mundspülung oder zur Gurgellösung bei eitrigen Prozessen im Mund- und Rachenraum verwendet werden.


Tinktur aus Gundelrebenkraut zur inneren und äußeren Anwendung für eure Zweibeiner

Ein Teil Gundelrebenkraut mit fünf teilen 25%igem Alkohol mischen. Den Ansatz in ein ausgekochtes Schraubglas füllen und etwa zwei Wochen durchziehen lassen. Gelegentlich schütteln. Dreimal täglich 5-10 ml. Äußerlich darf diese Tinktur auch für uns Vierbeiner verwendet werden wenn wir eine eitrige Verletzung haben.


Vollbad für eure Zweibeiner

Aus etwa 100 Gramm bzw. 5 Handvoll Gundermann wird in etwa 4 bis 5 Liter Wasser ein kräftiger Aufguss gekocht. Etwa 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Diesem dem Vollbad zusetzten und gebadet wird darin dann eine halbe
Stunde bei Körpertemperatur.


Bevor ich jetzt zum Schluss komme, wird es nochmal mystisch und magisch, denn das Gunderkraut wurde damals im germanischen Glauben als "Donnerkraut" bezeichnet. Es gehörte dem Donnergott Thor und Donar. Man glaubte es beschütze einen vor Gewitter und Blitzeinschlägen. Im Volksglauben galt Gundermann als Mittel gegen Verhexung der Milch und zur Erkennung von Hexen. Da er gerne in Haus nähe wächst, Verkörperte er damals die guten Haus- und Hofgeister, die mit ihren Zauber- und Heilkräfte den Menschen dienten. In der Walpurgisnacht soll ein Kranz aus Gundermann umgehängt hellsichtig machen.

Wauw Freunde! was für ein Zeug. Kein Wunder das Frauchen da so drauf abfährt. Mein Fazit aus dem ganzen ist, daß ich mich jetzt entspannt in den Garten legen kann und getrost eine Runde schlafen kann, denn der Günther oder besser
gesagt der Gundermann regelt das schon! Danke Günther!

Macht`s gut Freunde und bis bald.


Dicker Pfotenklatscher
Euer Baron Balu


 


Hallo, ich bin Baron Balu und auf meinem balutastischen Blog, halte ich das Leben mit den Pfoten fest.

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